Wie Viele Herzen Hat Ein Regenwurm
Der Körperbau des Regenwurms
Der Regenwurm ist ein Tier, das uns sehr oft im Leben begegnet und uns trotzdem immer noch staunen lässt. Einerseits ist man verwundert über die Komplexität des kleinen Wurms, andererseits verblüfft über die Einfachheit, mit der er das Leben meistert. Er kann nichts, was uns bei anderen Tieren fasziniert und lässt ihn uns, trotzdem oder gerade deshalb, als abstruses Wunder der Natur sehen. Er besitzt weder Arme noch Beine, ist stumm, blind, taub und scheint nur eine Aufgabe in seinem Leben zu haben: Fressen und das Gefressene als Dünger wieder auszuscheiden.
Im folgendem Schaubild wird der Kopf des Regenwurms dargestellt. Anschließend beschreiben wir den Aufbau des Regenwurms und seine Organe im Detail.
Äußere Erscheinung
Ein Regenwurm ist, vereinfacht dargestellt, ein mit Ringen versehener Schlauch, der bis zu thirty cm lang werden kann. Das beste Beispiel ist der einheimische Tauwurm. Er zählt zu den bekanntesten Regenwurmarten Deutschlands. Er kann einen maximalen Durchmesser von 15 mm aufweisen. Die typische Färbung, in der wir einen Regenwurm erwarten, ist ein rötlicher Ton in verschiedenen Variationen. Es gibt ebenso unpigmentierte Arten, bei denen die Organe und Körperflüssigkeiten hindurchscheinen. Die Pigmentierung dient als Schutz vor UV-Strahlung. Daher sind Würmer, die häufiger an der Erdoberfläche anzutreffen sind, stärker gefärbt.
Der Regenwurm gehört, wie es sein Aussehen vermuten lässt, zu den Ringelwürmern. Sein Körper ist aufgeteilt in threescore bis 180 Ringe (auch Segmente genannt) und die Anzahl der hinteren Segmente nimmt im Laufe des Lebens zu. Der Wurm bedient sich am bekannten System des Baums: Je älter er ist, desto mehr Ringe kann er vorweisen. Vier Chitinborstenpaare, die an der Bauchseite verwachsen sind, sind Bestandteil jeder Segmentierung und dienen der Fortbewegung.
Die Borstenpaare sitzen in Borstensäcken, dice für die Bildung und Beweglichkeit der Borsten verantwortlich sind. Aufgrund der geringen Größe sind die Borsten nur mit Hilfe von Lupe oder Mikroskop erkennbar. Sie sind maximal spürbar, wenn der Regenwurm über dice Handinnenfläche gleitet.
Angesichts der fehlenden primären Sinnesorgane, die human being von anderen Tieren kennt, ist dice Wahrnehmungsleistung von Regenwürmern begrenzt. Sie zeigen folgende Sinnesleistungen:
- Tastsinn
- Geschmackssinn
- Lichtwahrnehmungssinn
- Erschütterungssinn
Der Kopf liegt nahe am Gürtel und besitzt eine Mundöffnung. Diese liegt bauchseitig und wird von einem, je nach Fine art unterschiedlich geformten, Kopflappen verdeckt. Er erinnert an eine Oberlippe. Der Kopflappen kann wie eine Lippe verwendet werden und verhilft zur Nahrungsaufnahme. Borsten und Kopflappen gelten als essenzielle Tastorgane. Die optischen und chemischen Sinneszellen, die für die vier Sinne verantwortlich sind, sind hier verankert.
Innerer Grundaufbau
Sein Körpergrundaufbau ist eine Leibeshöhle, Coleom genannt, die mit Leibeshöhlenflüssigkeit gefüllt ist und sich komplett durch den gesamten Wurm zieht. Es ist nicht als durchgängige Höhle zu verstehen, sondern wird durch seine Ringe unterteilt. Seine Ringe werden als Segmente bezeichnet und sind einzelne kleine Arbeitseinheiten, die einen Regenwurm zu etwas ganz Großem machen. Getrennt werden dice einzelnen Bereiche durch die Intersegmentalfurche, einer zarten Scheidenwand, die als Einschnürung der äußeren und inneren Segmentierung dient. Größtenteils gleichen sich alle Segmente wie ein Ei dem anderen. Lediglich der Kopfbereich, der zur Nahrungsaufnahme und Steuerung dient, hebt sich mit zusätzlichen Organen ab.
Jede Intersegmentalfurche besitzt Poren in den Scheidenwänden, dice einen Austausch von weißer bis gelber Leibeshöhlenflüssigkeit von Segment zu Segment möglich machen. Um die Befeuchtung abzurunden, weisen die Furchen zusätzlich verschließbare Rückenporen auf, die die Feuchtigkeit nach außen leiten. Dice Hautbefeuchtung regelt sich automatisch und ist sehr vielseitig. Sie verhindert die Austrocknung der Haut, mindert Verletzungen, unterstützt die Sauerstoffaufnahme, wirkt als Abschreckung für Feinde und hilft bei der Paarung und Kokonablage.
Jedes Segmentglied besitzt zwei Nervenknoten und zwei Nierenorgane. Während der Darm lediglich für dice Verarbeitung fester Nahrungsreste gedacht ist, sind dice Nieren für die Ausscheidung der flüssigen Abfallprodukte zuständig. Dice Nieren führen dice Ausscheidungen durch Kanäle nach außen. Mit Ausnahme der ersten drei Segmente und des letzten Glieds enthält jedes Segment ein Ausscheidungsorgan. Den gesamten Körper durchziehen Blutgefäße, dice sich an Bauch- und Rückenseite befinden. Ebenso erstrecken sich Nervensystem, Bauchmark und Darm durch den kompletten Wurm.
Regenwürmer gehören zu den Wirbellosen und besitzen kein Skelett, lediglich das erwähnte Hydroskelett, das über den Wasserinnendruck arbeitet. Ihre Formstabilität gibt ihnen ein Hautmuskelschlauch, der die Leibeshöhle umgibt. Er zeigt sich als Einheit mit zwei unterschiedlichen Muskelschichten. Sie steuern als Längs- und Ringmuskeln dice Fortbewegung.
Werden die Ringmuskeln zusammengezogen, streckt sich der Körper nach vorne. Spannen sich die Längsmuskeln an, werden die länglichen Segmente der Schubkraft ausgesetzt und können folglich hinterhersetzen. Die beiden Muskelschichten agieren in einer Wechselwirkung zueinander. Unterstützt wird das Bewegungssystem durch zwei Borstenpaare an der Unterseite eines jeden Segments, die wie Spikes in den Boden gerammt werden und ein Zurückrutschen verhindern. And then zeigt er seine typische Kriechbewegung.
Bohrgräber zeichnen sich durch ein spitz zulaufendes Haupt und einen verhältnismäßig schmalen Körper aus. Hinzu kommt oft eine verminderte oder vollständig gehemmte Ausbildung von Bewegungsorganen und Augen. Zu dieser Gräberart zählt der Regenwurm. Er bohrt sich bis zu sieben Meter in dice Tiefe und seine Gänge können eine Länge von 20 Metern aufweisen. Seinen Muskeln wird eine bemerkenswerte Leistung abverlangt. Sie stemmen ohne Probleme das fifty- bis 60-fache ihres Körpergewichts.
Muskeln und Haut sind untrennbar ausgebildet. Trotz, dass das Hautorgan durch eine kollagenhaltige Schutzschicht namens Cuticula geschützt ist, ist dice Haut sehr empfindlich gegenüber Austrocknung. Sie zeigt sich allerdings erstaunlich immun gegenüber Säuren und Basen, die üblicherweise die Sauerstoffaufnahme behindern.
Das weiß der Regenwurm zu verhindern. Grund hierfür sind Kalkdrüsen, die hinter der Speiseröhre liegen. Sie sammeln Calciumverbindungen, dice sich in der Nahrung des Wurms befinden und geben bei Bedarf den aufgenommenen Kalk in den Darmkanal ab. Die Calciumverbindungen wirken wie ein Puffer bei hohem Kohlenstoffdioxidgehalt und unterbinden die Übersäuerung des Blutes.
Ähnlich ausgeklügelt ist das Atmungsorgan des Regenwurms. Dice Haut ist nicht nur als Schutzorgan gedacht, sondern übernimmt die Tätigkeit des Atmens. Regenwürmer besitzen keine Lunge oder Kiemen, denn sie nehmen den notwendigen Sauerstoff über die Haut auf. Die Schleimschicht bindet den Luftsauerstoff und wird über die Oberhaut aufgenommen und in das Herz-Kreislauf-System geleitet. In umgekehrter Richtung erfolgt die Ausatmung von Kohlenstoffdioxid. Regenwürmer sind nicht nur in der Lage das Gas aus der Luft zu filtern, sondern können dies auch aus dem Wasser aufnehmen. Im Wasser kommt es zu einer besonderen Regeneration. Aus diesem Grund sind sie in der Lage, einige Tage bis mehrere Wochen, im nassen Element zu überleben, ohne zu ertrinken. Bedingung ist ein dauerhaft niedriger CO2-Gehalt, da dice Tiere ansonsten ersticken.
Verdauungsorgane
Es gibt keinen besseren Gärtner als einen Regenwurm. Während unsereins sich bei der Gartenarbeit abmüht, erledigt der Regenwurm seine Aufgabe mit routinierter Gelassenheit und trägt somit entscheidend zur Verbesserung der Bodenqualität bei, denn er wandelt Nahrung in Dünger. Die pflanzliche Nahrung wandert über dice Mundöffnung zum Schlund. Über diesem befinden sich Schlunddrüsen, dice für eine angemessene Feuchtigkeit sorgen, damit der Darm mühelos passiert werden kann. Nicht selten wandern feste Partikel wie Sandkörner in die Mundöffnung, die aufgrund fehlender Zähne nicht in verdauungsfähige Masse umgewandelt werden können. Der Kropf ist für den Regenwurm daher unentbehrlich, denn er übernimmt diese Aufgabe.
Der Schlund leitet über die Speiseröhre direkt in den Kropf hinein. Hier wird der Nahrungsbrei (bestehend aus der pflanzlichen Nahrung und den festen Partikeln) abgefangen, um ihn je nach Notwendigkeit weiter zu zermahlen. Der nachfolgende Muskelmagen ist für den Transport in den Mittel- und Enddarm verantwortlich und zerkleinert übrige Nahrungsreste. Im Mitteldarm beginnt die eigentliche Verdauungsarbeit. Nach der vollständigen Verdauung der bereits vorzersetzten Mischung werden dice gefilterten Nährstoffe von der Darmwand resorbiert und an das Herz-Kreislauf-Organization weitergeleitet.
Es folgt der Transport in den Dünndarm. Zu beiden Seiten klafft jeweils eine Darmfalte hervor. Diese Falten sind nach innen gerichtet und vergrößern die Gesamtoberfläche des Darms. Infolgedessen ist eine verbesserte Verdauung gegeben.
Regenwürmer besitzen keine Leber, sondern eine Ansammlung von olivbraunen Chloragogzellen an der Innenwand des Dünndarms, dice ähnliche Funktionen einer Leber übernehmen. Dice Zellen speichern Stoffe und sind tätig in der Immunabwehr. Über das letzte Drittel des Rumpfes erstreckt sich der Enddarm, der für dice Ausscheidung von festen Nahrungsresten und Abfallprodukten zuständig ist. Dies geschieht über den After, der sich am letzten Glied befindet.
Die ausgeschiedenen festen Nahrungsreste und Abfallprodukte bilden eine geruchlose und saubere bioorganische Substanz mit einem hohen Nährstoffgehalt. Diese Ausscheidungen werden auch als Wurmhumus bezeichnet und sind ein sehr guter Dünger für die meisten Pflanzen.
Fortpflanzungsorgane
Regenwürmer gehören wie Schnecken ebenfalls zu den Zwittern. Sie weisen sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane auf. Eine Selbstbefruchtung findet aber selten statt, stattdessen gehen sie auf aktive Partnersuche. Eine Regenwurm-Paarung ist nicht romantisch, jedoch sehr effektiv. Samenzellen werden ausgetauscht und in Samentaschen, einer blasenförmigen Einstülpung der Haut, im 9./ten. Segment abgelegt. Die Befruchtung der Eizellen tritt erst im späteren Verlauf ein.
In jedem Regenwurm lassen sich im 13. Segment einpaarige Eierstöcke nachweisen. Sie produzieren Eizellen, dice sie ab ihrer endgültigen Größe ausstoßen und in dice Eileiter weiterreichen. Im 14. Segment münden dice Eileiter in eine beidseitige weibliche Geschlechtsöffnung.
Im 10. und xi. Segment eines jeden Wurmes liegen zwei Paar Hoden auf ein und derselben Körperseite, die zeitgleich Spermien produzieren. Jeder Hoden hat einen eigenen Spermienkanal. Das Sperma wird durch einen Samentrichter geleitet und wandert durch zwei Samenleiter, die zusammen in einen Kanal münden und in einem männlichen Geschlechtsporus im 15. Segment endet. Am Bauch befinden sich zwei parallel angelegte Samenrinnen, die den Transport des Spermas zum Gürtel unterstützen, sollte es zu einer Kopulation zweier Tiere kommen. Der Gürtel, den wir als Verdickung des 27. bis 35. Segments wahrnehmen, entsteht ab der Geschlechtsreife des Regenwurmes. Dice Drüsen des Clitellums bilden vermehrt Sekret im Inneren und lassen das Gewebe anschwellen.
Für die Fortpflanzung spielen außerdem die Borsten eine wichtige Rolle. Then haben sich einige der Borsten zu Geschlechtsborsten entwickelt, dice zur Stimulation stilettförmig angelegt sind, andere dienen als Klammerborsten, um eine enge Verbindung mit dem Partnerwurm bei der Paarung zu gewährleisten.
Nervensystem
Auch Regenwürmer können, im Gegensatz zur landläufigen Meinung, ein Zentralnervensystem, ihr Eigen nennen. Dieses besteht aus einem gehirnähnlichen Oberschlundganglion, einigen Nervensträngen und Seitennerven sowie dem Bauchmark.
Anders als bei einem Gehirn ist das Oberschlundganglion strickleiterförmig angelegt, erfüllt die Funktion eines Hirns und ist der größte Nervenknoten des Zentralnervensystems. Es ist für die Steuerung des Körpers zuständig und liegt frei in der Leibeshöhle oberhalb des Schlundes. Das als dichten Strang angelegte Bauchmark bildet sich aus zwei Nervensträngen, die den Schlund umgeben. Sie verschmelzen unter dem Bauchgefäß und Darmkanal zu einem zentralen Neuralrohr, das sich durch den gesamten Körper streckt. Beide Stränge sind eng miteinander verwachsen, da sie durch eine Ansammlung von Nervenzellen in jedem Ring zu einem eng verwobenen Knoten angeschwollen sind.
Herz-Kreislauf-System
Selbst ein Wurm verfügt über ein geschlossenes Blutkreislaufsystem, das Sauerstoff und Nährstoffe im Körper verteilt. Als Rücken- und Bauchgefäße sind zwei Hauptblutgefäße aktiv und verzweigen sich in Seitenadern und feinen Kapillaren.
Was dem Regenwurm an Seh- und Riechorganen fehlt, macht er mit seiner Überzahl an Herzen wett. So scheint es zumindest auf den ersten Blick.
In den Segmenten 7 bis 11 liegen insgesamt 10 Lateralherzen. Sie sind kontraktile Gefäßschlingen. In jedem Segment befindet sich ein Herzpaar, das mit den Hauptblutgefäßen als auch jeweils miteinander verbunden ist und dadurch entsprechend viel Kraft auf das zu transportierende Blut ausüben kann. Sie pumpen das Blut im Rückengefäß zum Kopf und im Bauchgefäß Richtung After.
Source: http://www.regenwuermer.info/regenwurm/regenwurm-koerperbau.php
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